Schulprogramm_alt_BB

Inhalt

Vorwort

I Pädagogisches Leitbild

II Überfachliche Umsetzung

Äußeres Erscheinungsbild
Ausstellungen
Aufführungen
Austauschprogramme
Schulklassengespräche
Arbeitsgemeinschaften
Wettbewerbe
Bestenlisten
Förderverein
Patenschaften
Veranstaltungen
Publikationen
Umgang mit Drogen, Gewalt und politischem Radikalismus

III Fachgebundene Profilbildung

Schwerpunktsetzung
Perspektive

IV Interne Evaluation

a) Äußere und innere Rahmenbedingungen
b) Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler
c) Offenlegung der Ergebnisse bei Wettbewerben und Vergleichsarbeiten

Schulprogramm der Gustav-Heinemann-Oberschule

Vorwort
Die Gustav-Heinemann-Schule (GHO) ist eine integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe und vergibt alle Abschlüsse. Das Abitur kann nach zwölf oder dreizehn Jahren abgelegt werden.
Als demokratische Leistungsschule fördern wir jedes Kind unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen und seiner sozialen oder kulturellen Herkunft. Das gute Abschneiden der GHO im Rahmen der PISA-Studie bestärkt uns, insbesondere auch den Wettbewerb mit den Gymnasien zu suchen.

I Pädagogisches Leitbild
Die GHO ist den Überzeugungen ihres Namensgebers verpflichtet, sein wertorientiertes Denken und Verhalten sind uns ein Vorbild: Zivilcourage, Moral und Solidarität mit Benachteiligten gehören zum Wesen unserer Schulgemeinschaft. Das Erbe Gustav Heinemanns, vor allem auch sein aus christlichen Überzeugungen gespeister Widerstand gegen das NS-Regime, prägt unsere Identität und wird in der folgenden Verabredung zwischen Kollegium, Schülern und Eltern zum Ausdruck gebracht:

1. Die GHO beteiligt sich an gesellschaftspolitischen Diskussionsprozessen. Politische Bildung, orientiert an den Werten des Grundgesetzes, ist ein gewichtiges und durchgehendes Unterrichtsprinzip.

2. Das Kollegium bietet den Schülerinnen und Schülern Orientierung. Dieser Entscheidung liegt die Einsicht zu Grunde, dass nicht Standpunktlosigkeit, sondern eine offene demokratische Auseinandersetzung zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern führt.

3. Zum Funktionieren der Demokratie gehört der Vertrag. Unsere Schule schließt autoritäres sowie regelloses Verhalten gleichermaßen aus und trifft dafür Gemeinschaft sichernde Verabredungen.
Dies begründet einen auf Zusammenarbeit angelegten Leitungsstil. Durchschaubarkeit und Verständigung untereinander garantieren, dass Leistungsansprüche an unserer Schule verbindlich entwickelt und durchgesetzt werden.

4. Gesetze, Verordnungen und Dienstanweisungen sind das Regelwerk unserer Arbeit. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen legitimierter Personen und Organe sind zu akzeptieren. Falls eine Korrektur notwendig ist, sind akzeptable Wege zu wählen.

5. Pünktlichkeit, Fleiß und Ordnung sind Tugenden. Ihre Wertschätzung trägt zum Funktionieren der Schulgemeinschaft bei und bietet den Lernenden eine Grundlage für den erfolgreichen Erwerb von Fähigkeiten in allen Bereichen des Wissens, des Könnens, des Beurteilens und schließlich für den Eintritt in das Berufsleben.

6. Zum Selbstverständnis von Lehrenden und Sozialpädagogischem Dienst gehören solides Fachwissen, eine Aktualisierung des Wissensstands durch regelmäßige Fortbildungen, eine sorgfältige Vor- und Nachbereitung und eine große Stetigkeit in der Unterrichtung und Erziehung.

7. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen an, dass unsere Schule mit kompetenten Konkurrenten im Wettbewerb um das Vertrauen von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern steht.
Das Kollegium bemüht sich, die Wettbewerbsfähigkeit der GHO zu erhalten und auszubauen. Das schließt die Bereitschaft ein, die eigene Leistung für eine Bewertung offen zu legen. Verhaltensweisen, die außerhalb der Erwartungen unserer Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern liegen, führen zu einem nicht hinnehmbaren Vertrauensverlust.

8. Es wird ein aus Zuwendung erwachsendes Verhältnis wechselseitiger Wertschätzung zwischen Kollegium und Schülerschaft angestrebt. Eine sich aus den unterschiedlichen Rollen ergebende zu respektierende Distanz wird gewahrt.

9. Dass Leistung Freude und Selbstwertgefühl vermittelt, können die Schülerinnen und Schüler in unserer Schule in besonderer Weise erfahren. Sie haben die Chance, eine hohe soziale Kompetenz zu entwickeln, die sie befähigt, mit Widersprüchen umzugehen und Spannungen auszuhalten.
Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler finden an der GHO Unterstützung und Anerkennung. Gleichzeitig wird von ihnen erwartet, dass sie auf jeden Hochmut verzichten und Hilfsbereitschaft Schwächeren gegenüber zeigen; diese werden bei uns gefördert und ermutigt, den Stärkeren nachzueifern. Gleichzeitig wird von ihnen erwartet, am Klima der Leistungsbereitschaft aktiv mitzuwirken.

10. Die GHO wünscht eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Unterrichts- und Erziehungserfolg werden als Ergebnis einer intensiven und ausbalancierten Zusammenarbeit in der Schulgemeinschaft angesehen. Dabei ist arbeitsteilig vorzugehen. Eine Verschiebung der Verantwortlichkeiten zu Lasten der Schule oder gar ein Verzicht der Eltern auf die Wahrnehmung ihrer Pflichten werden nicht hingenommen. Die Eltern werden mit den pädagogischen Leitlinien der GHO rechtzeitig vertraut gemacht. Aus der Anmeldung ihrer Kinder wird abgeleitet, dass sie die vorgestellten Grundsätze teilen und an ihrer Verwirklichung und Fortentwicklung mitwirken wollen.

II Überfachliche Umsetzung
Auf der Grundlage der hier vorgetragenen zehn Punkte soll ein Überbau aus fachübergreifenden, praktischen Maßnahmen errichtet werden, der die Entwicklung zu einer demokratischen Leistungsschule fördert und in Gang hält. Es ist Grundprinzip an der GHO, Leistung zu erzielen und diese durch ihre Präsentation zu würdigen. Mit dem hier vorgestellten Katalog von Maßnahmen soll gleichzeitig nach innen ein Identifikationsangebot unterbreitet und nach außen werbend für die Schule eingetreten werden.

Äußeres Erscheinungsbild
Die GHO ist der Einsicht verpflichtet, dass Ästhetik charakterbildend ist und befähigen kann, Kunst wahrzunehmen, aus ihr Kraft zu schöpfen, sich mit ihr auszudrücken und sich mit ihr auseinander zu setzen. Der Pflege der Künste schenken wir daher eine besondere Aufmerksamkeit, auch um damit eine Verschönerung der Gebäude zu realisieren. Der Fachbereich Bildende Kunst schafft es, durch die Ausgestaltung von Foyers, Höfen, Gängen, Treppenfluchten und Räumen mit Gemälden, Zeichnungen, Fotos, Skulpturen und Installationen die Wertschätzung von Schülerarbeiten zu fördern und damit die Persönlichkeit durch Kunst zu stärken. Graffiti-Schmierereien entsprechen nicht diesem Prinzip und werden deshalb abgelehnt.

Ausstellungen
Die GHO hat bislang fast 50 Ausstellungen gezeigt. In ihnen kommt u.a. der Anspruch auf eine zeitgeschichtliche Profilierung zum Ausdruck. Neben selbst zusammengetragenen Ausstellungen werden in der Verantwortung der Fachbereiche Gesellschaftskunde, Bildende Kunst, Darstellendes Spiel und Deutsch auch Fremdproduktionen gezeigt.

Beispiele von Eigenproduktionen
Juden in Berlin; Tempelhof von 1933-1945; Marina Cvetaeva; Liebermanns Enkel; Polen und Deutsche – verwandter, als es manchem gefällt; Brecht im (Marien)Feld; Kunstunterricht ohne Zensur; Auf der Straße zum Sozialismus? Berlin im Juni 1953; Gustav Heinemann: Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn; Projektionen-Reflexionen/Gedenken an den Holocaust.

Aufführungen
Die GHO hat seit 1983 insgesamt 64 Theaterstücke und Musicals inszeniert. Die Bands des Fachbereichs Musik sind innerhalb und außerhalb der Schule aufgetreten und haben zahlreiche Preise gewonnen. Aufführungsorte für unsere Künstlerinnen und Künstler waren neben dem Bundeskanzleramt in Berlin auch Bonn, Posen, Sydney und New York.

In der Arbeit der Theater- und Musicalgruppen und der Musiker sieht unsere Schule ein besonders geeignetes Mittel, um das individuelle Selbstwertgefühl zu stärken, die Grenzen unterschiedlicher sozialer und kultureller Milieus zu durchbrechen, an das Kulturleben der Stadt heranzuführen und daran mitzuwirken.

Austauschprogramme
Die GHO wünscht sich weltoffene, unabhängige und selbstständige Schülerinnen und Schüler. Sie unterhält deshalb langjährige Partnerschaften mit Schulen in Delft, Varberg, Saintes, Paris, Posen, Toyohashi und Sydney. Eine große Anzahl von Siebt- und Achtklässlern fährt jeweils zu Beginn der Sommerferien zu einem 14-tägigen Familienaufenthalt nach Irland.

Diese auf den Erwerb von Weltläufigkeit zielenden internationalen Beziehungen haben ihre Wurzeln auch in dem angestrebten Erwerb von Sprachkenntnissen (Englisch, Französisch und Japanisch) und gründen daneben in dem Versuch, deutsche Geschichte anzunehmen und Lehren daraus zu ziehen (Polen, Niederlande).

Schulklassengespräche
Die GHO hat bisher rund einhundert Schulklassengespräche mit prominenten Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Literatur, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport durchgeführt. Zu ihren Gesprächspartnern zählten u. a. Willy Brandt, Richard von Weizsäcker, Roman Herzog, Johannes Rau, Bruno Kreisky, Wladislaw Bartoszewski, Reinhard Furrer, Heinz Kriwet, Hans Neuenfels, Iris Berben und Dieter Hoeneß.

Ziel ist die Heranbildung mündiger junger Menschen, die auf der Basis gründlicher Vorbereitung Standpunkte beziehen und verteidigen können. Wir wollen ihnen die Befähigung vermitteln, den Prozess der Meinungsbildung auch dann noch selbstbewusst zu beeinflussen, wenn Bleistifte gespitzt, Mikrofone geöffnet sind und Kameras laufen.

Arbeitsgemeinschaften
Die GHO lädt Schülerinnen und Schüler ein, nach Ende des Unterrichts aus einer Palette von fast 80 Arbeitsgemeinschaften zu wählen. Das Angebot reicht in der Sportabteilung von Fußball über Basketball, Volleyball, Skialpin, Skilanglauf und Mini-Marathon bis zu Tennis und Golf. Daneben gibt es Darstellendes Spiel, Musical, Big Band, Klassik, Chor, Oper, Malen, Töpfern, Kochen, Tanzen, Bienenzucht, Modelleisenbahn, Schach, Spanisch und vieles mehr.

 Wettbewerbe
Die GHO bekennt sich zu einer Gesellschaft, die positiv durch Konkurrenz und Wettbewerb geprägt ist. Sie übersieht dabei nicht, dass Leistungen in vielen Lebensbereichen zu erzielen sind, die außerhalb der Schule liegen und von ihr nicht erfasst werden können. Im Wissen um diese Grenzen schulischer Bewertung ermutigt sie die Schülerinnen und Schüler, sich Wettbewerben wie Jugend forscht, Jugend debattiert, dem Lichtenberger Mathe-Cup, den Fremdsprachenwettbewerben oder dem Wettbewerb Praktisches Lernen zu stellen und sich mit zeitgeschichtlichen und künstlerischen Beiträgen am Holocaust-Gedenktag zu beteiligen. Gleichzeitig regt sie an, sich auch dem sportlichen Vergleich bei Wettbewerben wie Jugend trainiert, Skilanglaufrennen, dem Mini-Marathon, Ballsportarten, dem Turnen und der Leichtathletik zu stellen.
Hausintern wird die Schule den Lesewettbewerb der 7. Klassen weiter fördern, sie wird mit dem Literaturforum in der Schulzeitung Platz für literarische Beiträge reservieren und für die Teilnahme an der Heinemann-Meile sowie für schulinterne Sportmeisterschaften werben.

Bestenlisten
Durch die halbjährliche Veröffentlichung von Bestenlisten wird sie um ein Schulklima bemüht sein, in dem schulische Leistung respektiert und gewürdigt wird. Am Ende des Schuljahres werden in allen Jahrgangsstufen besondere Leistungen und beispielhaftes Sozialverhalten ausgezeichnet. Weitere außergewöhnliche Leistungen werden in der Schulzeitung kontinuierlich dokumentiert.

Förderverein
Die GHO strebt neben einer engen Zusammenarbeit mit den Eltern auch den kontinuierlichen Austausch mit Ehemaligen und der Schule freundschaftlich Verbundenen an. Der Förderverein ist seit 25 Jahren eine erfolgreiche Organisationsform. Er tagt monatlich und hat sich die Aufgabe gestellt, das Zusammenleben der Schulgemeinschaft durch gemeinsame Feste, Reisen und sportliche Begegnungen zu festigen. Er fördert und bündelt Elternengagement und erwirtschaftet Fremdmittel, indem er Bälle ausrichtet, Grillfeste veranstaltet, an Stadtteilfesten teilnimmt sowie Theater- und Musicalaufführungen, Konzerte und Ausstellungseröffnungen kulinarisch betreut. Der Förderverein betreibt einen Heinemann-Shop, in dem Kleidung und von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern selbst hergestellte Produkte wie Kalender, Postkarten, Zeichnungen, Bilder, Uhren und Spielzeug verkauft werden. Gewinne fließen vollständig in die Schule zurück, die Mittelvergabe erfolgt über schriftliche Anträge, die vereinsöffentlich verhandelt werden.

Patenschaften
Oberstufe und 10. Klassen übernehmen soziale Verantwortung, indem sie jeweils zu Beginn eines Schuljahres Patenschaften in der 7. Jahrgangsstufe eingehen. Sie machen die Siebtklässler mit den Eigenheiten der Schule vertraut, stehen ihnen bei Problemen und Konflikten beratend und helfend zur Seite und fördern ihre Eingliederung in die Schulgemeinschaft.

Veranstaltungen
Schule und Förderverein organisieren in partnerschaftlicher Kooperation ein Begrüßungsfest für die neuen Siebtklässler und deren Eltern, den Weihnachtsmarkt, einen Tag der offenen Tür und ein Jahresabschlussfest. Der Abiturball wird in Absprache mit der Schulleitung und dem Förderverein in der Regie der Abiturienten außerhalb oder innerhalb der Schule organisiert. Ein Gewinn wird dem Förderverein überwiesen.

Publikationen
In der Verantwortung der Schulleitung erscheint sechsmal im Jahr eine Schulzeitung, in der über Ereignisse und Entwicklungen berichtet wird. Die Schulgemeinschaft und ihr Freundeskreis sind eingeladen, sich hier zu artikulieren.
Einmal im Jahr wird die Broschüre Abitur in Marienfelde, die sich vor allem an Schüler und Eltern der sechsten Klassen wendet, in aktualisierter Form neu aufgelegt.

Umgang mit Drogen, Gewalt und politischem Radikalismus
Drogen, Gewalt und politischer Radikalismus haben in unserer Schule keinen Platz. Entsprechende Vorkommnisse werden umgehend geklärt und offensiv in den schulischen Gremien erörtert. Gleichzeitig setzen wir auf Vorbeugung. Unser vielfältiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften, die gemeinsame Theater- und Musicalarbeit sowie das gemeinsame Üben der Musiker in Bands, Ensembles und Chören haben sich auch in dieser Hinsicht als besonders bewährte Maßnahmen erwiesen.

III Fachgebundene Profilbildung

Profile und Schwerpunkte spiegeln gegenwärtige Zielsetzungen und Stärken, sie schließen jedoch die Förderung und Entwicklung anderer Aufgabenfelder ausdrücklich ein.

Schulprofil:

  • Es wird ein Schulversuch Japanisch als zweite Fremdsprache ab Jahrgangsstufe 5 durchgeführt. Mit dieser Einführung des Japanischunterrichts wird der besonderen wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung dieser Sprache Rechnung getragen, deren komplexe Struktur einen möglichst frühen Beginn erfordert. Dieses Angebot richtet sich an Kinder ohne Vorkenntnisse der japanischen Sprache. Die Eignung für den Besuch wird aus den Noten des ersten Schulhalbjahres der Jahrgangsstufe 4 in den Fächern Deutsch, Mathematik, Fremdsprache, Musik und Kunst abgeleitet.
  • Es wird ein bilingualer Englischzug geführt, in den 30 Schülerinnen und Schülern aufgenommen werden. In der 7. und 8. Klasse wird verstärkter Englischunterricht angeboten. Ab Klasse 9 bis zum Abitur wird das Fach Geschichte auf Englisch unterrichtet, außerdem ist der Wahlpflichtkurs Englische Literatur und Landeskunde im 9./10. Jahrgang für den bilingualen Zug bindend. Zum Schulabschluss wird ein Zertifikat ausgestellt.
    Die Eignung für den Besuch wird aus den Noten der Zeugnisse des 2. Halbjahres der 5. Jahrgangsstufe und des ersten Schulhalbjahres der Jahrgangsstufe 6 in den Fächern Englisch, Deutsch und Geschichte sowie auf der Grundlage eines Gesprächs auf Englisch festgestellt.
  • Es wird ein musikbetonter Zug geführt, in den 25 Schülerinnen und Schülern aufgenommen werden.
    Das Musikprofil der Gustav-Heinemann-Schule definiert sich über die musikbetonten Klassen (Schwerpunkt Blasinstrumente) in den Klassenstufen 7 bis 10 die Möglichkeit der Belegung eines durchgängigen Musikunterrichts sowohl in der SEK I – musikbetonter Zug, Wahlpflichtfach, einstündiger und epochaler Regelunterricht – als auch dem vollständigen Kursangebot in der SEK II – Basis-, Profil-, Ensemble-, Grund- und Leistungskurse – und ein vielfältiges Angebot musikalischer Arbeitsgemeinschaften.
    Es ist Ziel des Musikprofils der Gustav-Heinemann-Schule einen intensiven Musikunterricht für geeignete Schülerinnen und Schüler an einer allgemeinbildenden Berliner Schule anzubieten.
    Im Detail stellt sich dieses Musikprofil wie folgt dar:
    Die Musikklassen in den Jahrgängen 7 bis 10 dreistündig geführt, davon ist eine Stunde eine Teilungsstunde.
    Das dreistündige Wahlpflichtfach Musik in Klasse 9 und 10 ist eine feste Wahlmöglichkeit. Es kann von allen Schülerinnen und Schülern gewählt werden, die geeignet und interessiert sind.
    Der einstündige Regelunterricht in der SEK I und die Sicherung des so eingerichteten Musikunterrichts ist die Voraussetzung für die Durchlässigkeit dieser Organisationsform.
    Die Fortsetzung des Musikprofils in der SEK II wird durch geeignete Profil- und Leistungskurse gewährleistet.
    Die Sicherung und der Ausbau der musikalischen Arbeitsgemeinschaften sowie das Angebot eines zeitlich begrenzten, schulinternen Instrumentalunterrichts ergänzen das Musikprofil und ermöglichen eine qualitätsvolle Außendarstellung der Gustav-Heinemann-Schule auf schulinternen und außerschulischen Veranstaltungen.
    Eignungsprüfungen als Orientierungshilfe für die Aufnahme in die musikbetonten Klassen, die Einrichtung eines eigenen Leistungskurses, die differenzierte Organisation eines Ensemblekurses, kooperierende Instrumentallehrer, feste Zeiten der Arbeitsgemeinschaften Band, Big Band, Chor, Klassik-Ensemble, Blasorchester und Musical sichern das Musikprofil.
    Regelmäßige schulinterne Veranstaltungen, wie Musikabende, Ausgestaltung der musikalischen Umrahmung von anderen schulischen, bezirklichen und außerschulischen Veranstaltungen, dienen als Erfolgsnachweis dieses Musikprofils. Das zeigt sich in der Akzeptanz aller Lehrer, Eltern und Schüler. Der zukünftige Schwerpunkt liegt auf der Sicherung der musikbetonten Klassen. Dies betrifft auch die Stundenverteilung in der neuen Stundentafel der Berliner Oberschulen ab dem Schuljahr 2010/11 sowie mittelfristig die Anpassung an das Abitur nach 12 Jahren.
    Für die erfolgreiche Durchführung des Musikprofils an der Gustav-Heinemann-Schule werden die Rahmenbedingungen sorgfältig beobachtet, die für die Qualität des Profils entscheidend sind.
    Die Eignung für den Besuch  wird auf der Grundlage der Zeugnisse des 2. Halbjahres der 5. Jahrgangsstufe und des Zeugnisses des 1. Halbjahres der 6. Jahrgangsstufe sowie nach einem Gespräch festgestellt. Dazu werden die Noten in Musik und Mathematik herangezogen und durch das Aufnahmegespräch werden Kenntnisse und Fertigkeiten erfasst.
  • Ein mathematischer Zug wird für 26 Schülerinnen und Schüler angeboten, in dem die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften) verstärkt gefördert werden. Mit der Einführung dieses Zuges soll der Notwendigkeit Rechnung getragen werden, dass Deutschland in diesen Fächern perspektivisch möglichst viele hoch qualifizierte Menschen braucht. Von Klasse 7 – 10 werden hier sowohl Schülerarbeitsstunden (2) als auch die für WAT zur Verfügung stehenden Stunden für das mathematische Profil genutzt, wobei auch rechnergestützter Mathematikunterricht angeboten wird.
    Die Eignung für den Besuch wird aus den Noten der Zeugnisse des 2. Halbjahres der 5. Jahrgangsstufe und des ersten Schulhalbjahres der Jahrgangsstufe 6 in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften sowie auf der Grundlage eines Tests festgestellt.
  • Die Verknüpfung mit der Berufswelt wird durch ein dreiwöchiges Praktikum im 9. Jahrgang mit besonderen vertraglichen Bindungen an Einzelfirmen und die Einbeziehung sehr erfolgreicher Ehemaliger gefördert.

IV Interne Evaluation
Die Schulleitung legt zu Beginn des Schuljahres einen Rechenschaftsbericht vor. In ihm wird zu folgenden Bereichen Auskunft gegeben:

a) Äußere und innere Rahmenbedingungen

  • Frequenzen, Leistungsstand und Oberschulempfehlungen der Schülerinnen und Schüler
  • Personelle Ausstattung des Kollegiums
  • Materielle Bewertung (Höhe des Budgets, Fremdmittel, Zustand von Gebäuden und Freiflächen)
  • Mitarbeit der Eltern
  • Anzahl und Inhalt von Ordnungsmaßnahmen
  • Schulrelevante Beschreibung und Bewertung des Stadtquartiers

b) Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler

  •  Abitur
    Zahl, Durchschnittsnote und Misserfolgsquote im Abitur; Entwicklung der Empfehlungsstrukturen von 7 – 13; Zuverlässigkeit der Prognose Ende 10; Wichtigkeit und Bedeutung der Fächer im Wahlverhalten der Kandidat/innen; Einbettung des Ergebnisses in die Gesamtberliner Situation
  • Mittlerer Schulabschluss
    Qualifikationen der Zehntklässler; Entwicklung der Empfehlungsstrukturen von 7 – 10; Analyse der Vergleichsarbeiten; Erfolgsquote von Wiederholern
  • Erweiterte Berufsbildungsreife
    Zahl, Rückblick auf die Empfehlung, Analyse der Vergleichsarbeit
  • Versetzungen
    Aufstiegsquote; Prognosen gespiegelt an den Empfehlungen; Zahl und Erfolg bei Wiederholungen und Nachprüfungen

In welchem Umfang die bisher im Wesentlichen an den durchaus unterschiedlich zu bewertenden Grundschulempfehlungen gemessenen Lernfortschritte durch hausinterne Bewertungen und Beurteilungen wie den Mathebasistest, andere Lerneingangsmessungen und kursübergreifende Jahresendprüfungen ergänzt werden können, muss der Entscheidung der schulischen Gremien vorbehalten bleiben.

c) Offenlegung der Ergebnisse bei Wettbewerben und der Vergleichsarbeiten
Die Schulleitung berichtet über das Abschneiden bei Wettbewerben und überschulischen Vergleichsarbeiten.