Drei Tage, zwei Sprachen, eine Geschichte

Vom 28. bis zum 30. April 2025 durften wir, der Geschichtsgrundkurs und der Musik-Leistungskurs der 12 Klasse der GHO im Rahmen eines Erasmus-Austauschs, unsere Partnerschule, das Lyzeum A. Mickiewicz in Posen (Poznań) besuchen. Ende März hatten die polnischen Schülerinnen und Schüler bereits unsere Schule in Berlin kennengelernt. Nun war es an uns, ihre Stadt, ihre Schule und ihre Kultur zu entdecken.

Im Mittelpunkt unseres Austauschs stand die Revolutionszeit um 1848, ein historisches Thema, das Deutschland und Polen miteinander verbindet. Wir beschäftigten uns mit den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit und gingen dabei insbesondere der Frage nach, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zwischen den Städten Berlin und Posen im Kontext der Revolution gab.

Während unseres Aufenthaltes lernten wir nicht nur viel über die Geschichte, sondern auch über den Schulalltag in Polen. Wir erhielten eine ausführliche Schulführung, bekamen Einblicke in den Unterricht und durften sogar an einer kurzen Polnisch-Einheit für Anfänger teilnehmen, was uns einen ersten Zugang zur Sprache ermöglichte. Besonders spannend war die gemeinsame Erkundung der Altstadt, die wir in deutsch-polnischen Gruppen im Rahmen einer kleinen Schatzsuche erlebten. Auf diese Weise konnten wir spielerisch, historische Sehenswürdigkeiten kennenlernen, uns austauschen und gemeinsam Aufgaben lösen. Das stärkte nicht nur unser historisches Wissen, sondern auch unseren Teamgeist.

Ein ebenfalls sehr besonders Highlight des Austauschs war die Straßenmusik Aufführung, die unser Musik Leistungskurs am Dienstag im Stadtzentrum organisierte. Vor einer beeindruckenden Kulisse und vielen neugierigen Zuhörerinnen und Zuhörern präsentierten sie ein kleines Konzert, das nicht nur musikalisch begeisterte, sondern auch ein starkes Zeichen für die interkulturelle Verbundenheit zwischen Posen und Berlin setzte. Diesen Tag schlossen wir mit einem gemeinsamen traditionell polnischen Abendessen ab. Denn wir gingen alle zusammen polnische Teigtaschen (Pierogi) essen.

Am Mittwoch besuchten wir gemeinsam den zentralen Marktplatz, wo wir um 12 Uhr mittags das traditionelle Spektakel der mechanischen Ziegenböcke an der Rathausuhr miterlebten — ein humorvoller Moment, der uns ein Stück polnische Alltagskultur näher brachte. Im Anschluss begannen wir gemeinsam mit den polnischen Schülerinnen und Schülern, ein binationales Projekt, bei dem wir eine trilinguale Webseite (Deutsch, Polnisch, Englisch) entwickelten. Ziel dieses Projektes ist es, die Zeit der europäischen Revolutionen um 1848 auf kreative Weise digital aufzubereiten und für Interessierte verständlich zugänglich zu machen.

Der Austausch war für uns alle eine bereichernde und inspirierende Erfahrung. Wir konnten nicht nur unser historisches Wissen vertiefen, sondern auch interkulturelle Freundschaften schließen, neue Perspektiven gewinnen und durch gemeinsame Aktivitäten ein Stück „gelebtes Europa” erleben. Wir danken allen, die uns diesen Austausch ermöglicht haben, insbesondere unseren Lehrkräften und den polnischen Gastgeberinnen und Gastgebern, für Ihre Unterstützung, ihr Engagement und ihre Herzlichkeit.

Nicole Krone

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