Schülerarbeitsstunden

Lange Zeit hielt sich das Gerücht, an Sekundarschulen seien die Hausaufgaben abgeschafft. Die Gustav-Heinemann-Oberschule hat diesem Gerücht keine Nahrung gegeben!

Bestimmte Formen des Lernens sind auf mehr Zeit und andere Bedingungen angewiesen, als sie die Unterrichtssituation bietet: einen Aufsatz schreibt man nicht in zehn Minuten, Lösungstechniken für Mathematikaufgaben schleifen sich nicht in kurzen Stillarbeitsphasen ein, ein Referat in den Naturwissenschaften erfordert den Gang in das Internet. Aufgaben, die den Unterricht ergänzen, müssen sein.

Andererseits: Acht Stunden sind ein Tag, ein Arbeitstag für den Normalbürger. Sollen Kinder, Jugendliche regelmäßig länger belastet werden? Nun, nicht alle Schüler finden zu Hause die gleichen Lernbedingungen vor. So schleichen sich Bevorzugung und Benachteiligung durch die Hintertür ein. Mit der Schülerarbeitsstunde (SAS) unterbreiten wir interessierten Schülern ein Angebot, solche Benachteiligungen auszugleichen.

In Schülerarbeitsstunden, die über die Woche verteilt sind und meistens am Nachmittag liegen, können die Schüler ihre Aufgaben weitgehend in der Schule erledigen. In ihrem Klassenraum, in dem sie in den Schränken Schulbücher, Atlanten, Nachschlagewerke und Übungsmaterialien finden können, bewältigen sie ihre Aufgaben. Ein Lehrer, in der 7. und 8. Jahrgangsstufe zumeist der Klassenlehrer/-in, führt Aufsicht. Bei Schwierigkeiten kann er helfen; manchmal genügt ein kleiner Tip, vielleicht wird es nötig, eine Beispielaufgabe gemeinsam zu rechnen oder noch einmal zu erklären, was im ersten Anlauf nicht verstanden wurde. Aber nicht nur der Lehrer hilft: Da sind die Mitschüler, die angeleitet werden, anderen zu helfen. Und die Hilfe besteht nicht darin, das Heft zum Abschreiben unter der Bank weiterzureichen, sondern im gemeinsamen Lösen. Für andere ist es wichtig zu lernen, dass man sich helfen lassen kann …