Gemeinsam. Leben. Lernen.

Ethik ist das jüngste Fach im Kanon der Schullandschaft Berlin. Seit Beginn des Schuljahres 2006/2007 wird der Ethikunterricht an allen Schulen in Berlin der Sekundarstufe I als Pflichtfach unterrichtet. Das Fach ist mit zwei Wochenstunden angesetzt.

Der Ethikunterricht bringt die Lernenden miteinander ins Gespräch. Sie stellen Fragen, die man normalerweise nicht stellt, über etwas, was man häufig für selbstverständlich hält. Die Grundidee des Ethikunterrichts ist es, ein Forum zu schaffen, in dem die Lernenden unabhängig von ihrem sozialen, religiösen oder kulturellen Hintergrund gemeinsam miteinander ins Gespräch kommen. Im Zentrum des Unterrichts steht dabei das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zur Gesellschaft und zur Umwelt und damit die Frage: „Was ist ein gutes Leben und wie kann man es führen?“
Der Ethikunterricht an der GHO geht bei diesem Anliegen stets methodisch vor. Die Schülerinnen und Schüler lernen unterschiedliche Positionen aus der philosophischen Ideengeschichte kennen, sie machen sich vertraut mit gesellschaftlichen Debatten zu kontroversen Themen und erforschen ihre je individuellen Einstellungen zu den relevanten Fragestellungen. Begleitet wird dieser Prozess durch den schrittweisen Erwerb zahlreicher Kompetenzen, die sich auch in anderen Fächern positiv auf die Lernleistung auswirken. So schulen die Lernenden ihre Fähigkeit zum logischen Denken, indem sie Argumente prüfen und deren zugrunde liegende Struktur identifizieren. Sie entwickeln ihre Fähigkeit zur genauen Wahrnehmung, indem sie sich mit Inhalten in unterschiedlichen medialen Präsentationsformen auseinandersetzen, diese detailliert beschreiben, um sie schließlich deuten zu können. Nicht zuletzt erwerben sie die Kompetenz, fremde Perspektiven einzunehmen, die sich von ihren eigenen Werthaltungen unterscheiden. Gemeinsames Ziel dieser Kompetenzentwicklung ist es, die Lernenden in die Lage zu versetzen, sich ein eigenständiges Urteil in Bezug auf ethisch relevante Fragestellungen bilden zu können.