Im Teilchenzoo

Die zweite Auflage unserer Physik-Seminarfahrt ans CERN in Genf hat stattgefunden.

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Wie im letzten Jahr war es wieder unser Hauptanliegen in Gesprächen mit an den Experimenten beteiligten Physikern einen authentischen Einblick in die Arbeit am zur Zeit größten Physikexperiment zu gewinnen. Auch dieses Jahr haben uns viele Fachkollegen durch ihren persönlichen Einsatz unbezahlbare Eindrücke von der Arbeit der Forscher vermittelt.

Sogar ein Gruppenphoto im ‘Beschleunigertunnel’ ist uns dieses Jahr noch gelungen, obwohl der echte bei zur Zeit laufenden Experimenten natürlich nicht zugänglich ist.

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Zu unseren Ansprechpartnern zählten wieder Frau Eva Sicking und Herr Urs Wiedemann, die uns schon zum zweiten Mal Einblick in ihre Arbeit gewährten. Beide arbeiten aktiv am ALICE-Experiment, dass Eigenschaften des Quark-Gluon-Plasmas untersuchen soll und damit auch die Physik des frühen Universums ergründet. Wir bekamen auch dieses Jahr zwei sehr unterschiedliche Seiten dieser Arbeit zu sehen: Frau Sicking zeigte uns den imposanten Detektor mit den Komponenten, die sie im Rahmen ihrer Promotionsarbeit dazu beiträgt. Mit ihr konnten wir auch die tägliche Arbeit im Kontrollzentrum bei laufendem Protonenstrahl erleben und Live-Darstellungen einzelner Kollisionen auf den großen Bildschirmen sehen. Herr Wiedemann begleitet die Messungen durch theoretische Arbeiten. Er gab uns wieder einen Einblick in die komplizierten Zusammenhänge der Physik des Quark-Gluon-Plasmas und zeigte uns anhand seiner derzeitigen Projekte mit welchen mathematischen Methoden der theoretische Physiker Vorhersagen berechnet und gewonnene Daten interpretiert.

Bei zwei weiteren Terminen ging es in der Hauptsachen um die zur Zeit hochaktuelle Suche nach dem Higgs-Teilchen mit den Experimenten ATLAS und CMS. Herr Klaus Bezner vom CERN erklärte uns in einem engagierten Vortrag die Physik des Higgsteilchens und zeigte uns in einer enormen Technikhalle die Röhren, in denen die Protonen geführt werden, um ihnen die für die Erzeugung dieses Teilchens erforderliche Energie zu geben. Mit Herrn Carsten Kendziorra von der HU, Berlin konnten wir einen Blick in den Kontrollraum des ATLAS-Experiments werfen, in dem er seine Schichten im Rahmen seiner Promotionsarbeit absolvierte. Herzlichen Dank auch diesen beiden für ihr ehrenamtliches Engagement.

Wie im letzten Jahr haben wir auch wieder die nicht-physikalischen Attraktionen der Stadt Genf genutzt. Wieder hatten wir fünf Tage schönen Sonnenschein — nach neuem Kenntnisstand kein Zufall sondern Ergebnis der besonders geschützten Lage der Stadt. Die Stadtführung und die Uno-Führung konnten wir mit den Erfahrungen aus dem letzten Jahr noch besser nutzen. Neu im Programm war diesmal ein Ausflug in die umliegenden Berge. Ergebnis: Etwas Erholung bei Sonnenschein und prächtiger Aussicht über die Stadt zum Abschluss eines umfangreichen und hochinteressanten Physikprogramms.

Dank und Ausblick

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Fachkollegen, die mit ihrer unentgeltlichen Hilfe den wichtigsten Teil dieser Seminarfahrt bestreiten. Die nächste Fahrt ist für Ende August 2012 geplant. Eingeladen sind alle Schüler der Physik-Grund- und Leistungskurse. Bitte meldet Euch, wenn Ihr Interesse habt.