Laut aktuellen Studien wissen über 40 Prozent der Schulabgängerinnen und Schulabgänger nicht, wie es für sie nach der Schule weitergehen soll. Um dieser Ratlosigkeit zu begegnen, bietet die Gustav-Heinemann-Oberschule ein seit Jahren bewährtes Konzept, um Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg in eine Zukunft nach der Schule zu unterstützen – und zwar von Anfang an. Eine besondere Rolle spielt hierbei das Unterrichtsfach Wirtschaft-Arbeit-Technik, kurz WAT (früher Arbeitslehre):
Bereits in der 7. Klasse werden die Jugendlichen mit den Grundlagen der Wirtschaft, den Kernfragen des Verbraucherverhaltens und dem Technischen Zeichnen vertraut gemacht. Hierauf aufbauend erwerben die Schülerinnen und Schüler im 8. Schuljahr vielseitige Kenntnisse in praktischer Werkstattarbeit: In kleinen Projekten wird handwerkliches Geschick gezielt gefördert. Hierfür stehen an unserer Schule moderne Werkstätten unterschiedlichster Ausrichtungen zur Verfügung – vom Elektrolabor über die Holz-, Metall- und Textilwerkstatt bis hin zur Lehrküche. Am Ende der 8. Klasse wird sodann der Weg geebnet für eine vertiefende Berufsorientierung. Als einmalig in Berlin kann unser alljährlich stattfindender Berufsparcours bezeichnet werden, an dem zahlreiche Unternehmen aus der Region teilnehmen, um den Jugendlichen einen praxisnahen Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen. Der WAT-Unterricht im 9. Schuljahr steht ganz im Zeichen des Betriebspraktikums. Nach einer umfassenden Vorbereitung verbringen die Schülerinnen und Schüler insgesamt 15 Praxistage in einem Betrieb ihrer Wahl und packen dort kräftig mit an. Nicht selten ergeben sich aus diesen Kontakten Ausbildungsverhältnisse nach erfolgreichem Abschluss der Schule.
In der 10. Klasse bilden die Themen Bewerbungstraining und Möglichkeiten der Berufsausbildung einen wesentlichen Schwerpunkt. Darüber hinaus wird das Sozialversicherungssystem in Deutschland ebenso beleuchtet wie mögliche Stolperfallen beim Abschließen von Verträgen. WAT bereitet somit nicht nur auf die Arbeitswelt vor, sondern unterstützt die Schülerinnen und Schüler ganzheitlich bei ihrem Weg in ein eigenständiges Leben.
Ergänzungskurs „Studium und Beruf“ – Mit Vollgas ins (Berufs-)Leben
Seit dem Schuljahr 2017/18 haben die Jugendlichen darüber hinaus die Möglichkeit, in der 12. Klasse den Ergänzungskurs Studium und Beruf zu belegen. Hierbei wird an die Lerninhalte des Faches WAT angeknüpft: In insgesamt sechs Modulen, die vornehmlich projektorientiert und unter Einbezug externer Kooperationspartner wie dem BerufsInformationsZentrum der Agentur für Arbeit umgesetzt
werden, befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit elementaren Fragen wie zum Beispiel „Welche Stärken habe ich, und welcher Beruf passt zu mir?“, „Wie geht es nach der Schule weiter?“, „Wie absolviere ich erfolgreich ein Assessment-Center?“, „Wie kommuniziere ich erfolgreich in der Arbeitswelt?“, „Wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten?“ und „Wie organisiere ich eine Projektarbeit?“. Die Gustav-Heinemann-Oberschule bietet also ein umfassendes Angebot, damit unsere Schülerinnen und Schüler mit Vollgas ins (Berufs-)Leben starten können – und eben nicht orientierungslos zurückbleiben.
Berufs- und Studienorientierung ist Teamarbeit – Die Aufgaben des BSO-Teams
Das dreiköpfige BSO-Team der Gustav-Heinemann-Oberschule besteht aus einer Berufsberaterin der Jugendberufsagentur Tempelhof-Schöneberg, einem an einem Oberstufenzentrum beheimateten Beratungslehrer und einer Koordinatorin für Berufs- und Studienorientierung, die selbst als Lehrerin an der GHO tätig ist. Es unterstützt, begleitet und erweitert die vielfältigen Angebote zur Berufs- und Studienorientierung der Schule.
Ratsuchende Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern und Erziehungsberechtigte können sich im Rahmen regelmäßiger Sprechstunden sowohl in allgemeinen Fragen der Berufs- und Studienorientierung als auch ganz konkret zu weiterführenden Schulen und Bildungsgängen an Oberstufenzentren (OSZ) beraten lassen. Diese Beratungen finden in den Räumlichkeiten der Gustav-Heinemann-Oberschule statt und stehen Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufen I und II gleichermaßen nach vorheriger Terminvereinbarung offen.
Fachkundig und unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen wird gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern und Erziehungsberechtigten eine Anschlussperspektive erarbeitet und deren Umsetzung vorbereitet. Dies gilt sowohl für Übergänge nach der 10. Klasse als auch nach dem Abitur. Menschlich, kompetent und lösungsorientiert – weil Berufs- und Studienorientierung Teamarbeit ist!