„Für die Zukunft des Menschen“ – ein Tutorium im Berliner Abgeordnetenhaus

ESP-2016-Gruppe

Im Rahmen von Debate Science! Europäisches Schülerparlament und der Initiative Wissenschaft im Dialog war der Leistungskurs Politikwissenschaften (Tutorium Mewes des 12. Jahrganges) im Berliner Abgeordnetenhaus. Hier fand eins von insgesamt zwanzig Europäischen Schülerparlamenten statt.
Vom 21. bis 23. Januar 2016 hatten 100 Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 19 Jahren die Chance, eine parlamentarische Debatte selbst zu gestalten. Die besten Fünf dieser drei Tage, d. h. je einer aus einer Arbeitsgruppe, wurden von einer Jury auserkoren, das Berliner Schülerparlament in Manchester (Großbritannien) im Juli 2016 beim finalen Europäischen Schülerparlament im Rahmen des EuroScience Open Forum zu vertreten.
Fünf Arbeitsgruppen mit je einem spannenden Thema (The human brain, Gesund ernähren – aber wie?, Die veränderte Fortpflanzung des Menschen, Stammzellen – potentielle Alleskönner? und Augmented Human: Optimierung des Menschen), jeweils ein beratender und unterstützender Moderator und 20 Schüler/-innen erarbeiteten sich eine Resolution, in welcher maximal acht Feststellungen und acht Forderungen zur Thematik betreffend der Zukunft des Menschen niedergeschrieben wurden. Zwei Tage hatten sie dafür Zeit, wobei ihnen am Freitag auch ein Experte für mehrere Stunden zur Seite stand.

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Am Donnerstag fanden die Begrüßung und das Teambuilding statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Schirmherrn Ralf Wieland, Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses von Berlin. Nach mehreren Reden trafen sich die Arbeitsgruppen mit ihren Moderatoren in den Gruppenräumen. Sich gegenseitig kennen lernen und ein erstes Brainstorming bildete den Anfang. Danach bereiteten wir die Fragen für das Expertengespräch am darauffolgenden Tag vor.

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Am Freitag nahmen wir zunächst die Gruppenarbeit wieder auf, bevor sich die Arbeitsgruppen dann für zwei Stunden mit ihren Experten austauschen konnten. Später wurde dann mit der Ausarbeitung der Resolution für Samstag begonnen. Hier diskutierten die Arbeitsgruppen und ihre Moderatoren über Feststellungen und Forderungen bzgl. ihrer Resolution, die man dann in einem kräftezehrenden Prozess, der über mehrere Stunden dauerte, ausdiskutierte und formulierte. Ebenfalls wurden für die Plenarsitzung am Samstag der Vorleser, die Verteidigungsredner und der Angriffsredner bestimmt.

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Am Samstag bereitete jede Arbeitsgruppe ihre parlamentarische Debatte vor, wir verfassten die Verteidigungsund Angriffsrede und probten sie, um die Resolution bestmöglich zu präsentieren. Es folgte die parlamentarische Debatte, für die sich die Arbeitsgruppen in den Plenarsaal des Berliner Abgeordnetenhauses begaben. Dort wurden zunächst die Resolutionen dem Plenum vorgestellt und dann 40 Minuten einem vorschlagenden Ausschuss präsentiert, dies geschah mit einem bestimmten Debattenablauf:

1. Forderungen verlesen (1 Mitglied des vorschlagenden Ausschusses);
2. Verteidigungsrede (1 Mitglied des vorschlagenden Ausschusses für 3 Minuten);
3. Angriffsrede (1 Mitglied eines anderen Ausschusses für 3 Minuten);
4. Antwort auf die Angriffsrede;
5. Offene Debatte (bis zu 4 Runden à 3 – 4 Punkte);
6. Zusammenfassende Rede (1 – 2 Mitglieder des vorschlagenden Ausschusses);
7. Abstimmung über einzelne Feststellungen und Forderungen.

Danach folgte die Verabschiedung durch die Moderatoren, die Jury und Frau Dr. Hiller, Vorsitzende des Ausschusses für Europa- und Bundesangelegenheiten und Medienpolitik im Abgeordnetenhaus von Berlin. Ihr wurde dann auch das gesammelte Resolutionsheft durch jeweils einen Vertreter der fünf vorschlagenden Ausschüsse überreicht, u. a. haben B. Seiffert und N. Wuttig dort ihre Ausschüsse vertreten. Zum Schluss bekam jeder Teilnehmer noch ein Zertifikat überreicht.
Unser Fazit für diese intensiven drei Tage fällt trotz anfänglicher Skepsis sehr positiv aus. Als wir das erste Mal die straffen Zeitpläne überreicht bekamen, wallte in dem einen oder anderen eher etwas Unlust auf, wenn er oder sie sich vor Augen führte, wie man zwei volle Tage und dann auch noch den Samstag bis zum Nachmittag im Abgeordnetenhaus verbringen soll. Dieses Gefühl löste sich im Laufe der Veranstaltung allerdings allmählich auf. Auch wenn das Essen des Abgeordnetenhauses nicht wirklich würdig, die Pausen zu kurz und die Tage sehr lang waren, merkte man spätestens, nachdem man den Freitag hinter sich gebracht hatte, dass man sich insgeheim auf den nächsten Tag freute, um die Resolution vorzutragen, sie zu verteidigen und diejenigen wieder zu sehen, mit denen man während der konzentrierten Arbeitsphasen irgendwie zusammengewachsen war.

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Die meisten Teilnehmer der Veranstaltung sind in dem Thema ihrer Arbeitsgruppe am Ende völlig aufgegangen, ob sie sich vorher damit beschäftigt hatten oder nicht. Das Verfassen der Resolution, die Biologie und Politik miteinander verbindet, lässt niemanden unberührt oder desinteressiert, der sich daran beteiligt, egal wie sehr er sich vorher auch gesträubt haben mag. Die Debatte im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses schloss die Veranstaltung ab und bildete gleichzeitig den Höhepunkt der drei Tage. Die Diskussionen um die Resolutionen waren hitzig und viel enthusiastischer, als man gedacht hätte. Wir wagen zu behaupten, dass alle sich am Ende in ihren jeweiligen Themen so sicher fühlten, dass sie aktiv an der Debatte teilnahmen und sich für ihre Resolution begeistern konnten. Die Arbeit in unseren Gruppen hat uns zu Experten auf den jeweiligen Gebieten gemacht und uns eröffnet, dass Biologie tatsächlich diskutiert werden kann, mehr in unser Leben und in die Gesellschaft eingreift, als vermutet und auch ihren Platz in politischen Debatten findet.
Alles in allem waren diese drei Tage etwas, das man nicht missen möchte, auch wenn beinahe ein ganzes Wochenende dabei draufging. Innerlich danken wir unserem Tutor Herrn Mewes, dass er uns zu unserem Glück gezwungen und uns einen Platz im Europäischen Schülerparlament beschert hat.

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Am 8. Februar 2016 kam für B. Seiffert, stellvertretender Schülersprecher der Gustav- Heinemann-Schule, die Benachrichtigung, dass er für seinen Ausschuss Augmented Human: Optimierung des Menschen, der Auserkorene ist und im Juli 2016 nach Manchester fliegen wird. Dass ein Schüler unserer Schule einer der fünf von insgesamt 100 Teilnehmern ist, die ausgewählt wurden, um ihr Thema in Manchester zu vertreten, macht uns sehr glücklich. Wir sind stolz auf dich, Bennet!
Viel Erfolg!
F. Fuchs und N. Wuttig (LK PW 12)