Eine Gesprächsrunde mit dem damaligen Generalintendanten der Berliner Bühnen, Heribert Sasse, führte im Jahre 1983 zur Gründung einer Theater-AG, die sich zu dem Fach Darstellendes Spiel (DS) weiterentwickelt hat, das seit dem Schuljahr 2017/2018 „Theater“ heißt. Inzwischen haben sieben Heinemann-Schüler/-innen eine Schauspielschule absolviert. Der bekannteste Ehemalige dürfte der Schauspieler Lars Eidinger sein, der an der Schaubühne Berlin wirkt, aber auch schon in Kinofilmen und im Fernsehen glänzte (u. a. in „Polizeiruf 110“ und „Tatort“). Für den Film „Die Blumen von gestern“ wurde er 2018 mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet. Derzeit ist er an der Schaubühne Berlin als Hamlet und Richard III. zu sehen.
Auch andere, z. B. unser ehemaliger Theater-Schüler Tobias Wollschläger, haben einen erfolgreichen Weg eingeschlagen. Nach zahlreichen Engagements in deutschen Theatern (u.a. Hebbel am Ufer und Kammerspiele Dresden) ist er als Lehrer und Autor für unser erfolgreiches Krimidinner an unsere Schule zurückgekehrt (von Herrn Müller inszeniert). Unsere Absolventinnen und Absolventen studieren Theaterpädagogik oder Theater für das Lehramt an der UdK. Wir werden immer wieder zum Europäischen Jugendtreffen eingeladen, um unsere Stücke zu präsentieren. U.a. waren wir in den letzten Jahren in Poznań, wo dieses Ereignis wiederholt stattfand.
Seit 2011 widmen wir uns einer ganz anderen Form des Theaters: dem Krimidinner. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein unserer Schule zeigten wir M. Martinis „Mörderische Auslese“ in Verbindung mit einem Vier-Gänge-Menü. Der große Zuspruch bestärkte uns darin, das Genre als festen Bestandteil in den Spielplan aufzunehmen. „Tilly wird’s schon richten“ war eine ebenso neue kulinarische Vier-Gänge-Kreation, mit einem ebenso großen Erfolg.
Unterrichtsfach
Das Fach „Theater“ wird in der Mittel- und Oberstufe unterrichtet. Prüfungen finden sowohl in der Mittel- (MSA) als auch in der Oberstufe (als 4. und 5. Prüfungsfach) statt. Im Mittelpunkt des Wahlpflichtfaches Theater in der Mittelstufe steht das Training schauspielerischer Grundtechniken in der Gruppe. Die so erworbenen Fähigkeiten werden durch die Erarbeitung dramatischer Texte unter Beweis gestellt. In den daraus resultierenden Aufführungen beweisen die Schüler/-innen neben ihren darstellerischen Fähigkeiten auch die Einarbeitung verschiedenster Aspekte wie: Maske, Requisite, Bühnenbild, Licht und Ton.
Aufführungserfolge
111. Krimidinner, „Tilly wird’s schon richten“
(Tobias Wollschläger, November 2017- März 2018)
112. „Das Tagebuch der Anne Frank“
(Kesselman, Februar 2018)
113. „No Business Like Showbusiness“
(Thorsten Böhner, Februar 2018)
114. „Der Alkohol und sein Knecht“
(Eigenproduktion nach B. Brecht, März 2019)
115. „Der Besuch der alten Dame“
(Friedrich Dürenmatt, März 2019)
116. „Geld Macht Liebe Tod“
(Eigenproduktion, März 2019)
117. „Dinner for five“
(Thorsten Böhner, März 2019)
118. „Verbrennungen“
(Wajdi Mouawad, März 2020)
119. „Die ElendenVerbrennungen“
(nach Victor Hugo, März 2020)
120. „Die Physiker“
(Friedrich Dürrenmatt, März 2021)
121. „Runter auf Null“
(Kristofer Grønskag, Juni 2021)
122. „Das Spiel“
(Eigenproduktion, März 2022)
123. „Korruption“
(nach Friedrich von Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“, März 2022)
124. „Die Elenden“
(nach Victor Hugo, März 2022)
Die 60. Premiere unter der Regie von Jürgen Müller war mit dem Tagebuch der Anne Frank der Höhepunkt seines hervorragenden und außergewöhnlichen theaterpädagogischen Engagements an unserer Schule. Die Theaterstücke „Die Physiker“ und „Das ist doch krank“ wurden 2015 und 2017 auch bei dem Berliner Arbeitstreffen Schultheater aufgeführt, das jedes Jahr vom LVTS (Landesverband Theater in Schulen) veranstaltet wird. Nicht nur die Inszenierungen aber auch die Beiträge der GHO-Schülerinnen und – Schüler bei den Nachbesprechungen eigener und fremder Aufführungen, stellten das traditionell hohe Niveau des Faches Theater an GHO unter Beweis. Im Schuljahr 2019/20 gab es 28 Schülerinnen und Schüler, die sich für die 5. PK in unserem Fach angemeldet hatten. Eine solche Anzahl an Abiturprüfungen im Fach Theater gehört zu den höchsten in unserem Bezirk und auf Berlin-Ebene. Es ist jedes Jahr ein Genuss, den Abiturprüfungen beiwohnen zu dürfen. Wir finden es schade, dass wegen der strengen Prüfungsordnung nur die Prüfungskommission die kreativen Theaterpräsentationen sich ansehen darf. Theater braucht das Publikum! Deshalb sind wir sehr dankbar, wenn unsere Absolventinnen und Absolventen auch nach dem Abitur kommen und ihre Stücke präsentieren!
Premieren- und Probenbilder: